Stellungnahme_HOGO-Arena

Stellungnahme zum Disput mit Huskies

Wie diverse Medien und auch Presseaussendungen mehrerer Parteien berichten, wurde der Footballverein über die Nichtverlängerung des bis 31. Juli 2024 befristeten Nutzungsvertrag zwischen der FC Hertha Wels als Hauptpächter und den Huskies Wels als Unterpächter informiert. 

Für uns ist es absolut verständlich, dass jeder Verein seine Platzkapazitäten braucht und genau dies ist der Grund, warum wir den o.a. Vertrag nicht stillschweigend in die Verlängerung gehen lassen können. Zwischen dem Abschlussdatum im Juli letzten Jahres ist bei beiden Vereinen sehr viel positives passiert. Durch die Fußball-Ehe des FC Wels und des WSC Hertha Wels und den Umzug der Kampfmannschaften in das Stadion Wimpassing konnte der Spielbetrieb aus der Sportanlage Mauth verlagert werden und Platz für die Spiele der Huskies geschaffen werden. Für diese Konstellation wäre die Nutzungsvereinbarung ausgelegt gewesen und erachten wir auch absolut als sinnvoll. Jedoch darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, dass der Nachwuchs trotz Fusion nicht weniger geworden ist. Durch die Erlangung der Lizenz als vom ÖFB zertifiziertes Nachwuchsleistungszentrum, neben der zwei Akademien des LASK und der SV Ried der dritte Standort in OÖ, hat der Andrang auf unsere Nachwuchsmannschaften einen neuen Höhepunkt erreicht. Da wir mit 350 aktiven Sportler-/ innen absolut am Limit unserer personellen und infrastrukturellen Kapazitäten sind, haben wir uns selbst einen Aufnahmestopp im Grundlagenbereich auferlegt. Dies ist gleichbedeutend mit über 160 Absagen an interessierte Kinder und Eltern, die gerne in Wels Fußball spielen wollen, allein im Kalenderjahr 2024. Unter anderem wurden 25 Spieler in der abgelaufenen Saison an den ESV Wels abgegeben um hier eine Ausgewogenheit zu erzielen. Neben dem Breitenfußball-Auftrag im Grundlagenbereich erfüllen wir als ÖFB Nachwuchsleistungszentrum auch einen sehr wichtigen Auftrag in der Ausbildung von möglichen Profifußballern, dies erfordert selbsterklärend mehr Trainingskapazitäten und auch mehr Manpower. In unserem Nachwuchsleistungszentrum sind mittlerweile fünf Vollzeitäquivalent zur Weiterentwicklung von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. 

In der von uns abgelehnten Vereinbarung wird der Nachwuchsfußball des FC Hertha Wels auf ganz Wels aufgeteilt. Neben der Vollnutzung des Sportparks Wimpassing auf vier Plätzen, gibt es in dieser Möglichkeit noch Platz an ausgewählten Tagen auf den zwei Trainingsplätzen auf der Sportanlage Mauth, sowie zusätzlich an drei Tagen unter der Woche die Möglichkeit der Nutzung der Sportanlage des ESV Wels. Dies ergäbe einen logistischen Aufwand, der in dieser Art nicht notwendig ist. Abgesehen von Konstellationen, in der Nachwuchsspieler bei fünf Terminen die Woche auf vier unterschiedlichen Plätzen ihre Fußballschuhe schnüren, fehlt es hier auch Mannschaften an einer psychologisch wichtigen Homebase. 

Mittelfristig gedacht, hoffen wir auch, dass andere Vereine in Wels auch so einen enormen Zulauf an Nachwuchskindern haben. Nicht auszudenken, wenn die Footballer, statt bisher ein Nachwuchsmannschaft, nur die Hälfte unserer Nachwuchsmannschaften abwickeln müsste und ihren Betrieb auf einem Spielfeld in der Mauth absolvieren müsste. Dass der Bedarf da ist, Kinder und Jugendliche sportlich zu beschäftigen, beweisen unsere Zahlen an aktuellen Absagen. 

Vereinsleben ist eine Schule für das Leben, neben Werten, Respekt, sozialen Zusammenhalt, erfüllen Vereine insbesondere in Wels einen sehr hohen Anteil an Integrationsarbeit. Gerade Fußball ist eine Sportart, die besonders international ist und Kinder/Jugendliche/Erwachsene unterschiedlichster Herkunft, politischer Einstellung, Geschlechts und auch sozialer Schichten zusammenbringt. 
Runtergebrochen auf die Trainingseinheit ist der Fußball vermutlich auch der „leistbarste“ Sport, den Welser: innen ausüben können. Bei einem Leistungsbeitrag in der Höhe von EUR 150,00 im Jahr, entspricht dies im Schnitt nicht mal EUR 1,00 pro 90 Minuten Einheit. Wenn wir die „exklusiveren“ Sportarten betrachten, sind die Jahresausgaben eines Fußballelternteil mit den Monatsausgaben eines Tenniselternteils vergleichbar. 

Es ist wichtig, dass jeder Verein seine Kapazitäten bekommt, die notwendig sind und auch noch die Möglichkeit hat zu wachsen. Jedes Kind in Wels soll die Möglichkeit haben, den Sport auszuüben, den es möchte und es sollte nicht notwendig sein, dass hier in die Umlandgemeinden ausgewichen werden muss. 

All dies ist nicht nur logistisch und personell eine sehr große Herausforderung, auch das finanzielle darf hier nicht außer Acht gelassen werden, allein die Nachwuchsarbeit des FC Hertha Wels verschlingt pro Jahr rund EUR 500.000,00. Ohne den großen Einsatz der Welser Wirtschaft wäre dies absolut nicht stemmbar, da mit Förderungen und Mitgliedsbeiträgen nur knapp 20% dieser Summe abgedeckt wird. Wir sind hier sehr dankbar, dass sich viele führende Welser Unternehmen hier bereit erklärt, haben uns zu unterstützen. 

Zusammenfassend die Fakten zum FC Hertha Wels:

Ab der Saison 2024/25 (Sommer 24) zählt der Verein über 350 aktive Sportler: innen. Diese benötigen hochgerechnet ca. 62 Trainingseinheiten pro Woche aufgeteilt auf mittlerweile zwei Kampfmannschaften im Erwachsenenfußball, drei Mannschaften im Verantwortungsbereich des Nachwuchsleistungszentrums und 15 Nachwuchsmannschaften. Weit über 20 Nationalitäten kommen hier zusammen, um gemeinsam Spaß zu haben und um Fußball zu spielen. Rechnen wir die Nachwuchsspiele und Turniere mit, kommen im Schnitt fast 60.000 Zuseher: innen pro Jahr zum Welser Fußball. 

Wir wünschen allen Vereinen eine sportliche Heimat und erklären uns bereit im Sinne des Welser Sports und des Gesamtkonzepts die logistischen Herausforderungen für eine von Anfang an vordefinierte Zeit anzunehmen. Aber wir wünschen uns genauso für all unsere Kinder eine sportliche Heimat. Weiters wollen wir unseren Auftrag erfüllen und allen, die Fußball spielen wollen, dies auch ermöglichen. Desweiteren wollen wir den Welsern wieder Profifußball auf möglichst höchster Ebene bieten und halten diesbezüglich fest, dass trotz der großartigen Sportanlage in Wimpassing, dies nicht zu 100% ausreicht um 2.Liga Fußball spielen zu können. Wir wünschen uns auch eine Planungssicherheit in Richtung 1.Liga und der infrastrukturellen Herausforderungen. 

Ing. Wolfgang Nöstlinger MSc MBA, Präsident und Vorstandsdirektor EWW Gruppe, Hauptsponsor des EWW-Nachwuchsleistungszentrums: „Sportvereine spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer gesunden, integrativen und aktiven Gesellschaft. Insbesondere eine Stadt wie Wels, benötigt starke Vereine, die auch die Energie haben all die vielen unterschiedlichen Menschen, die wir in unserer Stadt haben, zusammen zu bringen. Das EWW-Nachwuchsleistungszentrum bildet die Jugendlichen nicht nur auf sportlicher und persönlicher Ebene aus, sondern beugt auch dem Fachkräftemangel vor, indem hier eine tolle Vernetzung zwischen den Spielern, Betreuern und Lehrbetrieben geschaffen wird. Wir sehen es auch als Auftrag Spieler unseres Nachwuchsleistungszentrums mit unseren Sponsoren zusammenzubringen und hier dem Arbeitskräftemangel vorzubeugen.“

Zitat Stephan Holzleitner, Obmann FC Wels und Geschäftsführer der HOGO Group, Hauptsponsor des FC Hertha Wels: „Fußball ist der Integrationsmotor der Stadt Wels. Wir, als Verein, wollen niemanden etwas wegnehmen und verstehen die Herausforderungen der Huskies absolut. Jedoch ist es uns wichtig, nicht die Nutzungsrechte unserer Sportanlage in der Mauth komplett abzugeben, da es ansonsten nicht möglich ist, unseren Nachwuchsspielbetrieb weiterhin in der Größenordnung fortzuführen. Die gewünschte Verteilung der FC Hertha Wels auf 3 Sportanlagen und der damit verbundenen logistischen Herausforderungen, können wir im Sinne einer großen Lösung für den Welser Sport annehmen. Es ist uns jedoch wichtig, dass dies für einen von Anfang an vordefinierten Zeitraum sein muss und eine Lösung angestrebt wird, bei der jeder Verein all seinen aktiven Mitgliedern eine Heimstätte bieten kann!“ 

 

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